Internationaler Brunch und Begegnungsfest
Es gebe seit Herbst vergangenen Jahres viele Fragen im Zusammenhang mit den Flüchtlingen. Viele dieser Fragen seien bis heute nicht beantwortet, insbesondere auf die Zukunft der Menschen aus den Kriegsländern. Karin Post-Ochel, Vorsitzende des katholischen Frauenbundes, konnte und wollte diese Fragen beim ersten großen Treffen von Kitzinger Asylbewerbern mit Helfern und Gemeindemitgliedern im Dekanatszentrum nicht beantworten. Vielmehr ging es Frau Post-Ochel um die Integration und das Willkommen für die Menschen aus den Kriegsländern, unabhängig von der politischen Bewertung oder der Zukunftsfrage in Sachen Bleiberecht.
Eingeladen hatte der katholische Frauenbund zusammen mit dem KKV (Verein der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) und dem Pfarreirat der katholischen Innenstadtgemeinde St. Johannes zu einem Brunch mit Asylbewerbern und Kitzinger Bewohner/innen, zu dem ca. 200 Asylbewerber/innen und etwa 50 Kitzinger Bürger/innen gekommen waren.
Vorausgegangen war ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes, den auch christliche Asylbewerber/innen mitgestaltet hatten und Kaplan Alexander Berger die Predigt hielt. So wurde das Evangelium in Deutsch und Arabisch vorgetragen. An einem großen Fischernetz wurde das Wort Friede in allen Sprachen, die zur Zeit in Kitzingen vertreten sind, angeheftet. Es ging ja um das Evangelium von der Begegnung des Auferstandenen Jesus mit seinen Jüngern in Zusammenhang mit dem Fischwunder. Kaplan Berger ging auf das urchristliche und weltweite Symbol des Fisches im Christentum ein.
Bei ihrem Willkommensgruß im Auftrag der Stadt fasste Stadträtin Astrid Glos im Dekanatszentrum nochmal die Geschehnisse in Sachen Flüchtlinge seit Herbst vergangenen Jahres zusammen ebenso wie die Anstrengungen und Hilfen der Stadt Kitzingen bzw. de großen Engagements der Kitzinger Bevölkerung.
Sieglinde Schraut, die katholische Dekanatsbeauftragte für Flüchtlinge, zeigte in ihrem Grußwort die nationale und kulturelle Vielfalt auf, die durch die Flüchtlinge in die Stadt Kitzingen und Umgebung gekommen sei. Weiterhin wies sie mit großer Begeisterung auf die vielfältigen Hilfs- und Betreuungsangebote, hauptamtlich durch die Caritas und vor allem ehrenamtlich durch viele Helfer/innen hin. Diese würden durch ihre jeweils eigene Art und Fähigkeiten eine große Bandbreite von Hilfestellung, Begegnung, menschlichem und kulturellen Austausch ermöglichen.
Beeindruckende Gemeinschaft konnten die Teilnehmer/innen bei einem gemeinsamen Tanz auf dem Vorplatz des Veranstaltungsraumes erleben. Weiterhin kamen verschiedene musikalische Beiträge, von einem jungen Syrer mit Gitarre, von einer Religionsklasse aus der Siedlung mit ihrer Lehrerin Anja Bank sowie Gitarre und Gesang von Waltraud Ludwig und Anja Bank. Auch ein paar gemeinsame Lieder hatten die Frauen vorbereitet.
Rasch mischten sich die Menschen an den Tischen, die Einheimischen mit den Flüchtlingen. So wurde der Tag zu einem großen Erlebnis für alle Teilnehmer
Josef Gerspitzer